54% der Frauen ab 15 Jahren im Kosovo werden Opfer von häuslicher Gewalt. Das hat für Täter nur selten juristische Konsequenzen. Das liegt an dem Zustand der Rechtsstaatlichkeit im Land und auch an der Tatsache, dass 48% der Menschen im Kosovo häusliche Gewalt als private Angelegenheit betrachten.
Die Frauenrechtsaktivistin Luljeta Aliu entkam nach eigener Gewalterfahrung der Ohnmacht und gründete die NGO Inject und berichtete im Parlament auf Einladung von Bettina Vollath, Evelyn Regner und mir von ihrem Kampf gegen institutionelle und häusliche Gewalt in ihrer Heimat Kosovo.
Als Mitglied der Delegation für Bosnien und Herzegowina und Kosovo ist es mir ein Anliegen, menschenrechtliche Aspekte stärker in den Fokus zu nehmen im Prozess der Beitrittsperspektiven für die Länder des Westbalkans und diese auch gezielt zu fördern. Der Austausch mit Luljeta war deswegen ein Anfang. Mit dem Regierungswechsel im Kosovo verbinden wir als Socialists and Democrats und auch Luljeta große Chancen für eine Verbesserung der Situation von Frauen im Kosovo.