„Ein nachhaltiger Wandel muss im Dialog mit den Landwirt*innen stattfinden“ 

15.02.2020 | Landwirtschaft, Umwelt

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Vergangenen Freitag habe ich mich mit zehn Landwirt*innen aus der Gemeinde Rethwisch (Kreis Stormarn) getroffen. Während eines  3-stündigen Gesprächs haben wir eine Vielzahl von Themen diskutiert, darunter die Zukunft der gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik, EU-Standards, Lebensmittelpreise sowie der Green Deal der Europäischen Kommission. Sowohl die Landwirt*innen als auch ich waren zufrieden über den konstruktiven Austausch.

Ich habe den Dialog gesucht, da ich der Meinung bin, dass  die kommenden Reformen nur im permanenten Austausch mit den Landwirt*innen vor Ort umgesetzt werden können. Dazu müsse auch die Stigmatisierung von Landwirt*innen als Gegner nachhaltiger Reformen aufhören.

Vor Kurzem hatte die Europäische Kommission unter Federführung des zuständigen EU-Kommissars Frans Timmermanns ihre Pläne zum “European Green Deal” vorgestellt. Und um bis 2050 klimaneutral zu werden, sehen die Pläne auch Reformen im Landwirtschaftssektor und der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union vor. So soll unter der Strategie “Vom Hof auf den Tisch” ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem gefördert werden.

Ich freute mich, dass auch die Landwirt*innen betonten, dass wir alle dasselbe Ziel haben. Nur reden wir ständig aneinander vorbei. Auch kein Landwirt möchte seine Lebensgrundlage zerstören. Was sie aber für ihre weitere Arbeit brauchen, ist eine klare Richtung!

Am Ende habe ich noch einmal deutlich gemacht, dass die Art der finanziellen Unterstützung im Landwirtschaftssektor angepasst werden muss. Dafür  brauchen wir eine Neuausrichtung der Agrarpolitik. Agrarförderungen muss an konkrete Kriterien geknüpft werden. Öffentliche Gelder kann es nur für öffentliche Güter geben. Unsere Landwirt*innen müssen für ihre Leistungen für Klima- und Umweltschutz ausreichend gefördert und unterstützt werden.

 

++++ english version ++++

Last Friday I met ten farmers from the municipality of Rethwisch (Stormarn district). During a 3-hour conversation, we discussed a variety of topics, including the future of the common European agricultural policy, EU standards, food prices and the European Commission’s Green Deal. Both the farmers and I were satisfied with the constructive exchange.

I was looking for a dialogue because I believe that the upcoming reforms can only be implemented through permanent exchange with local farmers. Also the stigma of a farmer must stop that says they are the opponents of sustainable reforms.

The European Commission, led by the Vice-President Commissioner Frans Timmermanns, recently presented its plans for the “European Green Deal”. And in order to become climate neutral by 2050, the plans also include reforms in the agricultural sector and the common agricultural policy of the European Union. A fair, healthy and environmentally friendly food system is to be promoted under the strategy “From the farm to the table”.

I was pleased that the farmers emphasized , that we all have the same goal. We just talk past each other. No farmer wants to destroy his livelihood either. But what they need for their further work is a clear direction!

In the end, I made it clear once again that the type of financial support in the agricultural sector needs to be adjusted. For this we need a realignment of agricultural policy. Agricultural subsidies must be linked to specific criteria. Public funds can only exist for public goods. Our farmers must be adequately promoted and supported for their climate and environmental protection services.