Fridays For Future ruft heute unter dem Motto: „Fight Every Crisis“ zum „Netzstreik fürs Klima.“ Und es ist genau die richtige Aufforderung! Warum? Meine Gedanken:
Erstens: In der Pandemie drohen nationale Egoismen zu überwiegen. Dabei ist klar: Die Rückkehr zum Nationalstaat wird die vor uns liegenden Herausforderungen nicht lösen. Wir stecken da gemeinsam drin.
Zweitens bedeutet es, dass wir mehr Solidarität in der EU brauchen, um die Corona-Krise, aber auch die drohende Wirtschaftskrise zu verhindern.
Drittens: Die Klimakrise dauert an. Wir werden nicht vor denen kapitulieren, die fordern, unsere Klimapolitik jetzt auf Eis zu legen. Wir werden nicht vor denen kapitulieren, die jetzt sagen, man dürfe nicht mit er „Klimakeule“ auf die Wirtschaft hauen. Nein, auch bei unseren Emissionen gilt: Flatten the Curve! Der Green Deal muss das Herz eines jeden Konjunkturprogramms für die EU-Wirtschaft sein.
Viertens: Und dann ist da noch die Demokratiekrise. Wir werden nicht vor denen kapitulieren, die die Coronakrise nutzen, um Rechtsstaat und Gewaltenteilung auszuhöhlen. Keine Quarantäne für Demokratie!
Viertens: Der Corona-Virus betrifft uns alle. Aber einige trifft er mehr als andere. Er ist die größte Bedrohung für die Schwächsten in unseren Gesellschaften. Ich denke dabei an Geflüchtete in Lagern wie Moria in Griechenland. Mit 20. 000 Menschen, wo Platz für 3.000 ist. Wo das Teilen eines Wasserhahns mit 1.000 Menschen die Einhaltung grundlegender Hygienevorschriften fast unmöglich macht. Ich denke an die Zehntausenden Näher*innen in Bangladesch, die dort – von einem Tag auf den anderen – ihre Arbeit und Lebensgrundlage verlieren, weil Unternehmen in Europa ihre Aufträge stornieren – ohne ein soziales Sicherheitsnetz, das sie schützt. Unsere Solidarität endet nicht an unseren Grenzen. Eine globale Pandemie braucht globale Antworten. Keine Quarantäne für Menschenrechte!