Die Brände im Amazonas sind nicht nur ein Unglück der Natur. Die Flammen sind eine Konsequenz von Menschen gelegten Feuern, um die Wälder brandzuroden. Um günstig neue Weideflächen für ihre Rinder oder neue Anbauflächen für ihre Monokulturen gewinnen zu können. Seit Anfang des Jahres wurden 72843 Brände registriert. Zu 2018 hat sich die Anzahl der Brandrodungen also fast verdoppelt. Sie sind das Produkt aus der Gier nach Gewinn und der Maximierung des eigenen Profits. Sie sind das Ergebnis des Systems, dass unsere Wirtschaft am Laufen hält.
Motivation zu solchen Aktionen ist der Abbau von Zollschranken durch Freihandelsabkommen, die keine oder zu wenig verbindliche Vereinbarungen zur nachhaltigen Entwicklung beinhalten. So auch in der am 28. Juni 2019 verabschiedeten politischen Vereinbarung zwischen der EU und den Mercosur Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay). Klar ist: Ich werde keinem Abkommen zustimmen, das keine verbindlichen Vereinbarungen zur Umsetzung der Pariser Klimaziele und den grundlegenden Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO enthält. Die jüngsten Aussagen und das Handeln der brasilianischen Regierung zu den Waldbränden lassen Zweifeln, dass die Vereinbarungen verbindlich genug sind, oder gar Nachverhandlungen zur Konkretisierung möglich sind.
Wir sollten aber nicht nur auf Brasilien zeigen, sondern vor unser eigenen Tür anfangen: Auch Deutschland und die EU schaden der Umwelt mit Monokulturen oder einer intensive Düngung von Ackerflächen, die unser Grundwasser extrem belasten. Und auch der Wald stirbt aufgrund der extremen Hitze und ist so vom Klimaschützer zum Opfer geworden.
Wir müssen endlich kapieren, dass wir nur diesen einen Planeten haben und die Natur über Grenzen hinweg existiert. Handeln wir endlich nachhaltig. Handeln wir so, dass die Wirtschaft nicht für den eigenen Profit, sondern unser Gemeinwohl existiert. Handeln wir für eine gemeinsame Zukunft auf einem gesunden Planeten!
Bild: Rainforest Alliance