„Mit dem EU-Entwaldungsgesetz schieben wir Geschäftsmodellen, die auf der Zerstörung von Wäldern basieren, den Riegel vor. In Zukunft müssen Unternehmen, die Produkte auf den EU-Markt bringen wollen, Verantwortung für ihren Umwelt-Fußabdruck übernehmen. Per GPS-Koordinaten sollen sie künftig sie genau nachweisen müssen, von welchem Acker ihre Produkte stammen, Informationen über Entwaldungsrisiken und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten sammeln und dagegen tätig werden. Sonst drohen Strafen oder ein Ausschluss vom Markt.
Der Umweltausschuss im Europäischen Parlament hat sich dem Lobbydruck aus Teilen der Wirtschaft widersetzt: Regeln zur Rückverfolgung der Lieferketten sind das Herzstück der Entwaldungs-Verordnung.
Die Gesetzgebung gegen importierte Entwaldung soll auch die Menschen berücksichtigen, die mit und vom Regenwald leben. Besonders indigene Gemeinschaften werden Opfer von Landraub und der Zerstörung ihres Lebensraumes durch teilweise brutale und tödliche Übergriffe.
Bisher umfasst der Verordnungs-Entwurf Lieferketten für Vieh, Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja und Holz. Der Anbau von Mais und Kautschuk ist laut Studien ebenfalls ein Treiber globaler Entwaldung. Daher wird der Umweltausschuss im EU-Parlament darauf hinarbeiten, dass die Verordnung um diese Produkte ergänzt wird.“
Der Bericht des Umweltausschusses wird die Grundlage für weitere Verhandlungen mit Rat und EU-Kommission im Herbst. Die Abstimmung der Parlamentsposition im Plenum wird für die Woche ab dem 12. September 2022 erwartet.