UN CSW66: Klimagerechtigkeit & Feminismus

18.03.2022 | Allgemein

Die Folgen des Klimawandels betreffen alle, aber sie sind nicht geschlechtsneutral. Schon vor der COVID-19-Pandemie hatten extreme Ereignisse wie Krieg, Vertreibung, Flucht, Naturkatastrophen und Pandemien unverhältnismäßig negative Auswirkungen auf Frauen und Mädchen, wodurch sich bestehende Ungleichheiten weiter verschärften.
Obwohl Umweltschutz und Gleichstellung der Geschlechter ganz oben auf der EU-Agenda stehen und sowohl während der französischen EU-Ratspräsidentschaft 2022 als auch während der deutschen G7-Präsidentschaft oberste Priorität haben werden, bleibt noch viel zu tun, um vielversprechende Ziele, wirksame Maßnahmen und eine politische Kultur zu erreichen, die beide Themen als voneinander abhängig anerkennt. Der Green Deal der EU bietet einen substanziellen Plan, um die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern. Es besteht jedoch ein dringender Bedarf an zusätzlichen geschlechtergerechten Lösungen, die dazu beitragen können, einen inklusiven, geschlechtergerechten, wirkungsvollen und effektiveren Übergang zu einer dekarbonisierten und nachhaltigen Zukunft zu erreichen. Während das Gender-Mainstreaming seit langem als rechtliches Konzept verankert ist, sind Umwelt- und Geschlechterpolitik in der Praxis nach wie vor weitgehend voneinander getrennt. Um den Herausforderungen des Klimawandels – in Verbindung mit den schwerwiegenden Folgen der COVID-19- und Gesundheitskrise – gerecht zu werden, ist ein sozialer und geschlechtergerechter grüner Aufschwung erforderlich, der nicht nur eine nachhaltigere, sondern auch eine geschlechtersensible Politik von der Beschäftigungs- bis zur Verkehrspolitik unterstützt. Die Stiftung für Europäische Progressive Studien, die Fondation Jean Jaurès, PES Women und UN Women Deutschland schließen sich zusammen, um einen neuen Gesellschaftsvertrag für die Klimakrise vorzuschlagen, der auf ökofeministischen Werten beruht. In dem Bemühen, den geschlechtsblinden Ansatz zu überwinden, sollen fortschrittliche Antworten gefunden werden, die den Weg zu einem wirklich feministischen Ansatz für Klimagerechtigkeit ebnen.