heute Vormittag haben die Mitglieder des Umwelt-Ausschusses den Entwurf eines Berichts über die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle diskutiert.
Die Überarbeitung der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle zielt darauf ab, die Entstehung von Verpackungsabfällen zu verhindern, indem die Menge verringert, alle auf dem EU-Markt befindlichen Verpackungen bis 2030 recycelbar gemacht und der Bedarf an natürlichen Primärressourcen durch den verstärkten Einsatz von recycelten Kunststoffen verringert wird.
Laut der Schattenberichterstatterin MdEP Delara Burkhardt hat das derzeitige Verpackungsabfall-Regelwerk hat die Spitze der Abfallhierarchie zu sehr vernachlässigt. Mit den neuen Vorschlägen der Kommission zum Verbot bestimmter unnötiger Verpackungsformate und dem erstmaligen Vorschlag für verbindliche Wiederverwendungsquoten, sieht sie eine Chance mit diesen Versäumnissen aufzuräumen:
„Seit Beginn meines Mandats habe ich noch nie so viele Lobbyanfragen erhalten, wie zur Verpackungs- und Verpackungsabfall-Verordnung. Verständlich, denn Verpackungen sind überall zu finden. Im Durchschnitt produziert jeder Europäer JEDEN TAG ein halbes Kilo Verpackungsmüll. Auch ich bin manchmal erstaunt darüber, wie viel Müll sich innerhalb einer Woche in meiner Wohnung ansammelt. Und Müllberge wachsen nicht nur bei den Menschen zu Hause. Der Umgang mit Verpackungsabfällen stellt eine globale Herausforderung dar.“
„Recycling allein ist, obwohl die Industrie das gerne behauptet, nicht die Lösung. Wir können uns nicht aus der Abfallkrise herausrecyceln. Und auch einfache Substitutionen zwischen verschiedenen Einwegverpackungs-Materialien reichen nicht aus, um den dramatischen Anstieg des Verpackungsmülls zu bekämpfen. Abfallvermeidung und Wiederverwendung müssen an der Spitze der Verpackungs-Vorschriften stehen“
„Der Berichtsentwurf der Berichterstatterin Ries geht in die richtige Richtung. Leider zieht der Entwurf der Berichterstatterin einigen starken Instrumenten die Zähne, indem die Wiederverwendungsziele für To-Go-Getränke und -Speisen gelöscht werden. Wir haben viele Studien, die die Umweltvorteile von Mehrweg zeigen. Meiner Meinung nach sollten alle diese Ziele im Gesetzestext bleiben. Der Vorschlag ist eine sehr gute Diskussionsgrundlage. Was Abfallreduzierung und -vermeidung betrifft, denke ich allerdings, dass wir noch viel mehr tun könnten – und sollten.“
Für Interviewanfragen und Hintergrundgespräche steht Frau Burkhardt gerne zur Verfügung.