Eine Mehrheit der Abgeordneten im Parlament hat meinen legislativen Initiativbericht für entwaldungsfreie Lieferketten angenommen! Insgesamt haben 695 Abgeordnete abgestimmt – 377 für meinen Bericht, 75 dagegen. Außerdem gab es 243 Enthaltungen, vor allem aus den konservativen Reihen.
Die Abstimmung hat gezeigt, dass der Vorschlag eines ambitionierten gesetzlichen Rahmens zur Eindämmung und Umkehrung der von der EU verursachten Entwaldung breite Unterstützung genießt. Ich freue mich, dass zentrale Bausteine, wie die Sorgfaltspflichten für Unternehmen, zivilrechtliche Haftbarkeit und ein breiter Anwendungsbereich Teil des Berichts sind.
Freiwillige Selbstverpflichtungen, um die globale Entwaldung einzudämmen und umzukehren, sind gescheitert. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel des Chaco-Regenwaldes in Paraguay. Dort wurden laut der Umweltorganisation EarthSight, in den letzten Jahren etwa 47 Prozent des Waldes gerodet, um Platz für Weideflächen zu schaffen. Die Haut der Rinder, die auf dem ehemaligen Urwald weiden, landete über Zwischenanbieter als Sitzleder in Autos wie dem BMW X5. Das ist nur einer von zahlreichen Fällen die zeigen, dass freiwillige Selbstverpflichtungen und undurchsichtige Zertifizierungen nicht ausreichen. Wir brauchen einen europäischen Rechtsrahmen um zu verhindern, dass Produkte, die Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen verursachen, auf dem europäischen Markt landen.
Mein Bericht bildet nun eine Basis für einen Kommissionsvorschlag für verbindliche Regeln für die Sorgfaltspflicht von Unternehmen, welche Waren auf den europäischen Markt bringen, die ein potenzielles Risiko für Wälder und andere empfindliche Ökosysteme darstellen. Firmen sollten auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette überprüfen, dass ihre Produkte nicht von Flächen stammen, die bewaldet waren – oder von Waldflächen, die seitdem geschädigt wurden.