Über vier Millionen Menschen sind bisher aus der Ukraine geflohen, die Hälfte davon Kinder. Auf Antrag der sozialdemokratischen S&D-Fraktion hat das Europäische Parlament gestern über eine Resolution zum Schutz von Kindern und Jugendlichen abgestimmt, die wegen des Krieges in der Ukraine fliehen. Wir fordern von der Kommission und dem Rat ein Kinderschutzpaket, mit weitreichenden Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Kinder, sowohl in der EU als auch in der Ukraine. Diese Kinder und ihre Familien brauchen Unterkünfte, sauberes Wasser, Nahrung und Hygieneartikel. Aber Kinder brauchen auch Orte zum Spielen, Möglichkeiten zur Fortsetzung ihrer Ausbildung und Zugang zu psychosozialer Hilfe. Wir ziehen Lehren aus den Fehlern von 2015 und den Folgejahren und wollen gerade Gemeinden und Kommunen sowie zivilgesellschaftliche Organisationen stärker fördern. Denn sie sind die erste Anlaufstelle für die Aufnahme und Unterbringung von Millionen von Flüchtlingen aus der Ukraine. Dafür wollen wir ihnen unkomplizierten und direkten Zugang zu EU-Mitteln ermöglichen, wenn die Mitgliedstaaten nicht eingreifen. Uns erreichen täglich Berichte von Kindern, die auf der Flucht misshandelt, ausgebeutet und verschleppt werden. Wir benötigen jetzt dringend umfassende Präventivmaßnahmen, Aufklärung und besonderen Schutz, um solche Verbrechen zu verhindern. Alle beteiligten Akteur*innen müssen jetzt grenzüberschreitend eng zusammenarbeiten, damit Kinder den Schutz, die Stabilität und die Unterstützung erhalten, die sie brauchen und auf die sie ein Recht haben.