Gemeinsame Pressemitteilung von Delara Burkhardt, MdEP und Kirsten Eickhoff-Weber, MdL zur Farm-to-Fork Strategie
Die sogenannte Farm-to-Fork-Strategie (deutsch: Vom Hof auf den Tisch) ist eine Säule des europäischen Green Deals. Das Europäische Parlament stimmt heute über einen Initiativbericht ab, wie in Europa gesunde, tierfreundliche, qualitativ hochwertige und nachhaltigere Lebensmittel produziert werden können.
Delara Burkhardt, SPD Europaabgeordnete aus Schleswig-Holstein und umweltpolitische Sprecherin der SPD Europa sowie Kirsten Eickhoff-Weber, agrarpolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion Schleswig-Holstein, kommentieren:
Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten:
„Was wir essen und wie wir es produzieren hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt – auch hier bei uns in Schleswig-Holstein. Mit der Farm-to-Fork-Strategie erkennt die EU die negativen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Umwelt und das Tierwohl, sowie die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen ungesunder, nicht nachhaltiger Ernährungsweisen in der EU an. Folgerichtig bestätigen wir als Europäisches Parlament die Initiativen der Europäischen Kommission. Wir sind es den Bürger*innen, aber auch zukünftigen Generationen schuldig, den Einsatz von Pestiziden, Dünger und Antibiotika zu reduzieren sowie Ökolandbau und artgerechte Nutztierhaltung auszubauen. Denn nur so werden auch sie noch einen lebenswerten Planeten vorfinden. Davon können auch die schleswig-holsteinischen Landwirt*innen, unsere Natur und die Verbraucher*innen hier vor Ort extrem profitieren. Die Kommission muss nun schnell Gesetzesvorschläge zur verbindlichen Umsetzung dieser Forderungen vorlegen.
Leider stellten sich CDU und CSU wieder einmal in den Dienst der Großagrar-Lobby und versuchten die Ziele der Farm-to-Fork-Strategie durch Änderungsanträge infrage zu stellen. Das macht erneut deutlich, wie wichtig ein Regierungswechsel in Berlin ist. Die zukünftige Bundesregierung wird ohne Beteiligung der Union endlich die notwendige Reform unseres Lebensmittelsystems einleiten können.“
Kirsten Eickhoff-Weber, agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein:
„Soziale Gerechtigkeit beginnt bereits beim Essen – die Farm-to-Fork Strategie kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. „Ernährungsarmut“ ist die Folge einer ungesunden Ernährung – also von zu viel Zucker und ungesunden Fetten im Essen und zu wenigen Nährstoffen. Die Folge sind oft ernährungsbedingte Krankheiten. Deswegen können die Maßnahmen der Farm-to-Fork Strategie für eine bessere Information der Konsument*innen zu Nährwerten in Lebensmitteln einen entscheidenden Unterschied machen. Und das müssen sie auch – denn eine ausgewogene Ernährung für alle ist die Basis für Gesundheit und Chancengerechtigkeit!
Es ist wichtig, dass die Farm-to-Fork Strategie die gesamte Lebensmittelkette in den Blick nimmt. Denn wenn wir die Ernährungswirtschaft in Schleswig-Holstein zukunftsfest machen wollen, müssen wir auch die Anbaubedingungen unserer Nahrung verändern. Diese wird in der Europäischen Union maßgeblich durch die Gemeinsame Agrarpolitik und die damit verbundenen Förderungen bestimmt – und genau hier bleibt die Reform hinter den Erwartungen zurück.“