Was ist also seit dem Brand von Moria vor einem Jahr passiert? Viele Versprechen, aber wenig, das das Leben für die Menschen auf den Inseln erträglicher macht. Den versprochenen „Neustart” oder die „Kehrtwende” in der europäischen Migrationspolitik hat es nicht gegeben.
💶 Die EU hat 276 Millionen Euro für fünf Hotspot-Lager bereitgestellt. Dort soll die Abwicklung von Asylanträgen effektiver und schneller sein, die Unterbringung “europäischen Standards” entsprechen. Die Lage soll sich vor dem nächsten Winter entspannen, sowohl für die Schutzsuchenden als auch für die griechische Bevölkerung. Es ist September und keines dieser Lager ist bisher fertiggestellt.
🔒Noch immer sind 3800 Menschen in dem geschlossenen Camp Mavrouvi untergebracht. Die meisten davon in Zelten und ohne ausreichende Versorgung, Bildung, Bewegungsfreiheit. Oft ohne Perspektive. Moria, Kara Tepe, Mavrouvi die Lager auf Samos, Chios und anderen Inseln, aber auch in anderen Mitgliedstaaten und der Türkei sind ein Symbol…für das eklatante Scheitern der europäischen Flüchtlingspolitik.
Was muss passieren?
🔴 Asyl ist ein Recht. Statt Abschreckung und Push-Backs müssen wir sichere Fluchtrouten schaffen!
🔴 Die EU und ihre Mitgliedstaaten dürfen ihre humanitäre Verantwortung nicht auslagern. Abschiebepatenschaften, Abkommen mit Ländern wie der Türkei, Libyen oder Pakistan sind keine nachhaltige Lösung.
🔴 Asylanträge müssen schneller und unter Einhaltung der gegebenen Rechtsvorschriften stattfinden. Menschen dürfen nicht Monate und Jahrelang in Ungewissheit gelassen werden.
🔴 Lager und Camps wie Moria und Co. waren und sind menschenverachtend. Die Lager müssen für die Bewohner*innen sicher sein, menschenwürdige Unterbringung und Behandlung garantieren, sowie Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche bereitstellen. Asyl zu beantragen ist ein Recht, keine Straftat. Lager, die aufgebaut sind wie Gefängnisse, darf es nicht geben.
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