Hauptthema dieser COP war das große Geld. Laut Parisabkommen sollen die Industrienationen ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar Klimafinanzierung für Entwicklungsländer mobilisieren (das Ziel wurde erst 2022 erreicht). Aufgabe der diesjährigen COP war es, sich auf ein neues Klimafinanzierungsziel bis 2035 zu einigen. Die Entwicklungsländer haben gefordert, dass sie 1,3 Billionen Dollar jährlich benötigen. Dieser Bedarf wurde im Abschlussdokument anerkannt. Die Entwicklungsländer wollen aber „nur“ 300 Milliarden Dollar jährlich ab 2035 mobilisieren. Länder, die laut Klimaabkommen noch als Entwicklungsländer sind, aber über erhebliche finanzielle Mittel verfügen (v.a. China, Saudi Arabien), sind eingeladen, sich freiwillig finanziell zu beteiligen.
Meine Einschätzung: Es war wichtig, diese Einigung auf der COP29 zu treffen, damit das Thema nicht die nächste COP belastet. Die EU war wieder einmal ein wichtiger Brückenbauer zwischen den Industrienationen und Entwicklungsländern. Die 300 Milliarden Dollar jährlich werden von den meisten Entwicklungsländern jedoch als viel zu gering angesehen, auch weil Inflation einen Großteil des Anstiegs im Vergleich zu den derzeitigen 100 Milliarden Dollar auffressen wird, und nicht ganz klar ist, ob es sich dabei um neue, zusätzliche Gelder handeln soll, oder ob einfach bestehende Fonds umetikettiert werden (z.B. von Entwicklungsbanken). Da wird es in Zukunft sicherlich noch Gesprächsbedarf geben, aber es war ein wichtiger Zwischenschritt, um den Weg für andere Diskussionen frei zu machen. Von der brasilianischen Präsidentschaft der COP30 nächstes Jahr wird viel erwartet. Dort sollen die Vertragsstaaten neue Minderungsziele und -Maßnahmen vorlegen, um die Lücke zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu schließen. Außerdem wird der Beitrag der Natur zum Klimaschutz sicherlich eine wichtige Rolle spielen, da die COP in Belem, also mitten im Amazonas-Regenwald stattfinden wird.