Über 10 Monate sind vergangen als wir unsere britischen Freund*innen verabschieden mussten – auch im EU-Parlament hier mit meinem Kollegen Rory Palmer. Noch immer hoffen viele auf einen Brexit-Deal.
Der EUCO hat in dieser Woche wieder über einen möglichen Deal verhandelt, leider haben sich aber auch erneut Konfliktlinien gezeigt.
Ich bin ehrlich gesagt schockiert darüber, wie Premier Boris Johnson sich in den Verhandlungen verhält und wie er immer wieder versucht über Druck und destruktive Rhetorik seinen Willen durchzusetzen.
Vorhaltungen wie „die EU hat sich geweigert ernsthaft zu verhandeln“ oder sie wolle die Souveränität der #UK nicht anerkennen, sind für mich völlig ungerechtfertigt. Die EU hat viel Arbeit und guten Willen in die bisherigen Verhandlungen gesteckt, eine Einigung um jeden Preis ist aber auch kein Weg.
Inzwischen schwört Johnson das Vereinigte Königreich auf einen „harten Brexit“ ein, also ein Szenario ohne jegliches Abkommen. Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und das EU-Verhandlungsteam möchten weiter an einem Abkommen arbeiten und den Verhandlungstisch noch nicht verlassen. Allerdings ließ auch von der Leyen durchscheinen, dass ihre Geduld Grenzen kennt.
Ich bin froh, dass, zumindest auf europäischer Seite weiterhin an einem guten und friedenssichernden Kompromiss gearbeitet wird.