Delara Burkhardt nach Studie zum European Green Deal: „Energiearmut hat ein weibliches Gesicht“

05.04.2022 | Allgemein

Ich habe watson ein Interview zu den geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Klimakrise gegeben und darüber gesprochen, warum wir einen Feminist Green Deal brauchen.

watson: Frau Burkhardt, Frauen werden benachteiligt – durch ihre Rolle in der Gesellschaft sowie ihre finanziellen Ressourcen. Warum verschlimmert die Klimakrise ihre Lage nochmal?

Delara Burkhardt: Weil gerade diejenigen, die weniger Ressourcen haben, also Frauen und marginalisierte Gruppen, stärker von den Folgen des Klimawandels getroffen werden. Weil sie vulnerabler sind – aufgrund des Geschlechts, aufgrund der Hautfarbe, aufgrund ihres sozialen Status und anderer Diskriminierungsmerkmale.

Und das verstärkt sich durch die Folgen der Klimakrise?

Ja, gerade jetzt mit der aktuellen Situation in der Ukraine und der Befürchtung um die europäische Energiesicherheit kann man das ganz gut sehen: Die Energiepreise steigen an. Und wer wird am härtesten davon getroffen? Diejenigen, die am wenigsten Geld haben, weil sie sich die Energiekosten schon jetzt nicht mehr leisten können und überlegen müssen, ob sie ihre Wohnung überhaupt noch heizen können. Aber im gleichen Moment haben sie auch das Problem, dass sie vermutlich gar keinen Einfluss darauf haben, den Energiekonsum zu senken, beispielsweise ihre Wohnung zu sanieren oder ihre Energiequelle zu wechseln, weil sie zur Miete wohnen. Und da sind diejenigen, die weniger Geld zur Verfügung haben – und dazu gehören eben mehr Frauen – im Schnitt stärker gefährdet. Deswegen merkt man schon jetzt, dass die Folgen der Klimakrise Frauen, vor allem im Globalen Süden, viel härter treffen.

 

Das komplette Interview findet ihr hier.