Das Europäische Parlament stimmt heute über Vorschläge für ein Wirtschaften nach dem Modell eines ressourcenschonenden Kreislaufs ab. Die Abgeordneten greifen dabei den entsprechenden Aktionsplan der EU-Kommission auf. Neben einem Recht auf Reparatur strebt die Kommission darin zum Beispiel an, die sogenannte Öko-Design-Richtlinie auf mehr Produktarten auszuweiten, zum Beispiel auf Textilien.
Alleine in Deutschland werden als Folge der Ladenschließungen gerade 500 Millionen Kleiderstücke entsorgt. Aufwändig produzierte, einwandfreie Ware wird zerschreddert und verbrannt, um Platz für die neue Kollektion zu schaffen.
Ressourcen verarbeiten, nutzen, wegwerfen – dieser Ansatz ist wortwörtlich für die Tonne! Es ist fatal, wie wenig wir Ressourcen wertschätzen. Kreislaufwirtschaft bedeutet, Waren so zu entwickeln, dass weniger oder gar keine Verschmutzung entsteht, Wertstoffe recycelt und Geräte so gebaut werden, dass sie ein Leben lang halten – nicht nur bis zum Ablauf der Garantie.
Mit dem Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft liegt eine umfangreiche Strategie vor, die den Wandel von einem linearen zu einem zirkulären Wirtschaftsmodell ermöglicht. Das Ziel der Europäischen Union muss der folgende Dreiklang sein: Reparieren statt Wegwerfen, Recyclingquoten erhöhen, Rohstoffe erhalten.
Der Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft liegt seit März 2020 vor. Das Parlament wird die EU-Kommission auffordern, die Position der Abgeordneten in ihre künftigen legislativen Vorschläge dazu zu integrieren. Das Ergebnis der Endabstimmung wird für Mittwochmorgen erwartet.
Meine Rede dazu im Parlament findet ihr auf Youtube.