10 Jahre nach Rana Plaza-Tragödie: NICHT NUR TRAUERN, SONDERN VERÄNDERN!

18.04.2023 | Lieferketten, Presse

Am 24. April 2013 starben 1136 Menschen beim Einsturz der Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch, darunter auch Frauen und Kinder. Mehr als 2500 Personen wurden verletzt.
Erst fünf Monate zuvor waren 112 Menschen bei einem ähnlichen Unfall in einer Textilfabrik gestorben. Nun, da sich die Tragödie zum zehnten Mal jährt, fragen sich viele, ob und welche Lehren daraus gezogen wurden.

Zahlreiche Bemühungen und verschiedene Abkommen zum Brandschutz und der Gebäudesicherheit konnten sich bisher nicht durchsetzen.
Der durchschnittliche Mindestlohn in der Textilindustrie ist weiterhin so gering, dass Arbeitnehmer*innen nicht davon leben können.
Insbesondere Frauen sind von psychischen und sexuellem Missbrauch an ihrem Arbeitsplatz betroffen und auch Kinderarbeit ist in der Textilproduktion keine Seltenheit.

Ich setze mich in einem neuen Gesetzesvorschlag für nachhaltige und kreislauffähige Textilien und damit für mehr Rechte für Arbeitnehmer*innen der Textilindustrie ein:
„10 Jahre nach Rana Plaza dürfen wir nicht nur mahnen, sondern müssen endlich verändern. In der EU haben wir zu lange die Augen davor verschlossen, welches Leid unser Konsum und das ständige “Mehr, schneller, günstiger” für die Arbeiter*innen bedeutet, auf dessen Schulter solche ausbeuterischen Geschäftsmodelle lasten. Der tödliche Einsturz der Rana Plaza Fabrik ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn Profit vor die Sicherheit und das Leben von Menschen gestellt wird.“
„Fast Fashion ist ein Auslaufmodell. Menschen sind wichtiger als der Profit der Textilindustrie. Dass Unternehmen, die Menschen und Planeten ausbeuten, nur die Nachfrage stillen und ihre Lieferketten nicht nachprüfen können, ist eine alte und trügerische Leier. Europäische Modehäuser haben direkten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort. Ich finde, es ist an der Zeit, dass sie ihrer Verantwortung endlich gerecht werden. Deswegen fordere ich ein Gesetz das faire Löhne, ein Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, bessere Arbeitsbedingungen und einen besseren Schutz gegen sexuelle Belästigung im Textilsektor garantiert.“

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmt am 27. April über den Vorschlag ab.